Am Abend des letzten Tages auf der kurischen Nehrung kommen noch zwei mal zwei Enduristen aus Deutschland. Einmal mit KTM 640 und Honda XL 600 R LM; und einmal zwei F 800 GS. Kirsten unterhält sich noch länger mit Ihnen, ich bin mal wieder früh im Bett. Muss auch mal sein.
Morgens sind wir dann zeitig unterwegs und auch bald mit der Fähre auf dem Festland. Je weiter wir an der Grenze der russischen Enklave entlang kommen, umso besser wird es. Wir fahren Strassen abseits der Hauptroute und Litauen zeigt sich freundlich und bunt. Ausserdem kommen wieder Hügel und zumindest leichte Kurven. Es macht wieder Spass. Mittags essen wir lecker frischen Kebab mit Fritten und Salat und Espresso. Die Sonne lacht bei 24 Grad. Wir schaffen es bis Vitruna Camping, das an einem See südlich Simnas nur 30km von der polnischen Grenze entfernt liegt. Wir erfrischen uns im See und kochen dann einen Eintopf, der von den Zutaten zwischen Soljanka und Borschtsch liegt, also fast an die Suppe vom Antifanten-Treffen erinnert.
Dies ist der Blog zu unserer Reise rund um Europa mit zwei Honda Innova 125i. Wir sind im Mai, Juni, und Juli 2013 von Aachen über Frankreich, Spanien, Portugal, England, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen unterwegs. Der Weg ist das Ziel.
Donnerstag, 11. Juli 2013
Von der kurischen Nehrung zur polnischen Grenze
Dienstag, 9. Juli 2013
Kurische Nehrung in Litauen
Von Riga fuhren wir zunächst Richtung Süden über die A 8 und A 12. An der Grenze zu Litauen fanden wir eher zufällig ein kleines Cafe. Dort gab es u.a. Leckere gefüllte Pfannkuchen, die auch noch stilvoll angerichtet waren. Eine gute Gelegenheit für eine Pause und die "Devisenverwertung".
An der Grenze gab es (natürlich) keine Kontrollen, es war wieder nur ein Schild vorhanden, welches uns über das nächste Land - Litauen - informierte. Die Strasse führte um die frühere Grenzstation herum. Ausserdem gab es eine kleine Holzbude, an der Geldwechsel möglich war. Da wir bereits in Riga von Rolf seine restlichen Litas bekommen hatten, konnten wir gleich weiter. Die Strassen waren wieder in einem deutlich besseren Zustand und irgendwie sah auch alles freundlicher und gepflegter aus.
Einige km nordöstlich von Šiaulia besuchten wir eine Wallfahrtstätte, den "Berg der Kreuze". Wir kannten diesen Ort aus Erzählungen von unserem Freund Bruno, der allerdings im Winter mit seinem Motorrad dort war. Die unzähligen Kreuze verschiedenster Grösse und Herkunft waren schon beeindruckend.
Über die A 11 erreichten wir Klaipèda, eine wichtige Fährhafenstadt. Unsere Fähre nach Neringa auf die kurische Nehrung war aber nur klein und die Fahrt dauerte nur einige Minuten. Einige Stunden dürften die Leute benötigt haben, um zurück aufs Festland zu kommern. Wegen eines Feiertages, dem Wochenende und dem sehr schönen Sommerwetter hatte sich ein kilometerlanger Stau gebildet!
Wir hatten Glück und fanden in Nida - auf dem einzigen Campingplatz- ein freies und schönes Plätzchen. Ich hatte mir gewünscht, hier ein paar Tage zu bleiben und meinen Geburtstag zu geniessen. Wir haben an diesem Tag eine schöne und Ca. 40 km lange Radtour zu einer tollen Dünenlandschaft gemacht. Der autofreie Radweg verlief durch schattige Kiefernwälder und erinnerte ein wenig an den Vennbahn-Radweg. In einer kleinen Siedlung gab es eine geräucherte Makrele als Pausensnack und abends ein Geburtstagsmenü in dem Restaurant auf dem Campingplatz. Über die wirklich gute Qualität zu günstigen Preisen waren wir angenehm überrascht.
Dank des WiFi auf dem Campingplatz erreichten mich natürlich auch viele Geburtstagsgrüsse, insgesamt ein besonders schöner Tag!:-)
Den 2. Pausentag haben wir dann zur Kettenpflege an den Innovas, Spaziergängen zum Strand und nach Nida und zum Lesen genutzt.
Sonntag, 7. Juli 2013
Inoffizielles internationales Motorradtreffen Riga
Auf dem Riga City Camping fand gestern ein internationales Motorradtreffen statt. Ausser zwei weitgereisten Innovas waren noch 7 Jawas aus Ostdeutschland, 4 Polen auf dem Weg nach Russland mit BMW-Tourern, Rolf mit BMW R80RT der gerade in der 3. Etappe alle Hauptstädte Europas anfährt, ein Franzose mit Transalp bei der Ostsee-Umfahrung und ein Finne mit XJ900 dabei. Es gab viel zu reden und die Stimmung war gut.
Samstag, 6. Juli 2013
Musikfestival in Riga
Heute sind wir die 310km bis nach Riga in einem Rutsch gefahren. Kein Wunder bei den geraden Strassen. In Lettland wird die Fahrweise der anderen LKW- und PKW-Fahrer aber deutlich agressiver. Bei strahlender Sonne waren alle Strände, an denen wir entlang der Küste vorbeikamen, gut gefüllt.
In Riga hat sich City Camping als wesentlich besser herausgestellt, als wir nach der Erfahrung in Tallinn befürchtet hatten.
Hier ist gerade ein grosses Musikfestival und somit spielen überall Bands oder Folklore-Gruppen.
Wir gehen typisch lettisch essen und genießen den Abend.
Freitag, 5. Juli 2013
Kulinarisches auf Saaremaa
Wir hätten es wissen müssen. Den Baltikumbericht der Aktuellen Stunde im Rahmen der Bustour 2012 hatten wir gesehen: Es gibt hier vor allen eins und das ist "viel Gegend".
Nachdem wir gestern den Tag für Besuche beim Friseur und der Wäscherei genutzt hatten, haben wir uns es auch sonst gut gehen lassen und die Gastronomie in der einzigen Stadt der Insel -Kuressaare - ausprobiert. Ergebnis: Leckere Pasta mit Lachs und Krabben, leckerer Salat, guter Cappuchino.
Heute wollten wir dann noch etwas mehr die Insel erkunden. Gibt es vielleicht doch Kurven ? Oder sind wirklich alle Strassen gerade ? Um es kurz zu machen: Gefühlte 99 % sind gerade. Also haben wir die Zeit genutzt und sind bei Andreas und seiner Frau vorbeigefahren. Die beiden hatten wir zum einen in dem besagten WDR Bericht gesehen, aber auch unser Freund Hannes aus Hof meinte, wir sollten dort mal vorbeifahren.
Andreas und seine Frau Birgit verbringen seit einigen Jahren den Sommer in "Pahapilli küha" und produzieren leckeren Senf, den sie dort verkaufen. Wir wurden dort sehr freundlich empfangen und bei Kaffee und Keksen gab es viel zu erzählen. Ausserdem gaben sie uns noch Tipps, wo es Sehenswertes und auch etwas typisch Lettisches zu essen gäbe.
Auf dem Weg von Panga nach Kihelkonna gab es dann tatsächlich ein kurviges Strassenstück und bei der freundlichen Dame von "iluleib" etwas leckeres zu essen. Die Frau stellt auch leckeres Brot her, welches wir probieren durften. Wir haben uns dann ein 1/2 Brot mitgenommen und zum Abschluss des Tages am Strand unseres schön gelegenen Campingplatzes zu verspeisen.
Morgen geht es dann wieder zurück aufs Festland und weiter Richtung Riga bzw. Lettland.
Mittwoch, 3. Juli 2013
Und wieder eine Insel - Saaremaa - und 10.000km voll
Nachdem wir gestern bei bestem Wetter Tallinn besichtigt haben, wie übrigens tausende Touristen auch, sind wir heute Morgen nach Saaremaa aufgebrochen.
Die Esten bauen viel an ihren Strassen, auf den kleinen Routen abseits ist das zwar manchmal auch nötig, dafür sind nicht so viele Fahrzeuge unterwegs. Und man sieht viele Reste des real existierenden Sozialismus.
Ansonsten gibt es hier unendlich viel Landschaft und streckenmässig ist es nicht so toll zum Moppedfahren. Aber viele Schotterpisten und das ist dann ja auch mal ganz schön.
Nach Wolken am Vormittag haben wir wieder blauen Himmel und 22 Grad ab Mittag.
In einem Hotel am alten Kloster von Padiste treffen wir drei Motorradfahrer auf dem Weg nach St. Petersburg. Von dort fahren sie dann mit der Fähre zurück in die Heimat Schleswig. Wir unterhalten uns gut mit ihnen.
70km weiter sind wir an der Fähre, die uns für 5,60€ pro Inno nach Muhu und damit auf die Strasse nach Saaremaa bringt. Hier ist es wieder gleich viel schöner. Die Inseln sind in der Neuzeit angekommen. Viele Strassen und Häuser sind neu renoviert. Die Infrastruktur ist vollständig.
Beim Honda-Händler fragen wir um 17.30 Uhr, ob wir einen Ölwechsel machen dürfen. Wir dürfen nicht, aber in der Werkstatt ist nichts zu tun und um 18 Uhr haben sie an beiden Innos das Öl gewechselt. Inkl. Öl hat es gerade mal 29.30€ gekostet. Danke dafür.
Wir kaufen ein und 12km weiter sind wir im kleinen Paradies: Mändjala Camping. Ein Wald direkt am Strand. Beachbar mit Hängematten. Restaurant mit WiFi. Das Ganze für 5€ fürs Zelt und 2€ je Inno.
Morgen erkunden wir die Insel und es geht zum Friseur.
Montag, 1. Juli 2013
Auf besonderen Wunsch
Auf Wunsch eines Kommentators, der leider seinen Namen nicht genannt hat.
Das Foto zeigt uns bei der Einschiffung nach Tallin im Hafen von Helsinki.